SPORT VERNETZT Berlin

Bewegung und Begegnung in Berlin-Reinickendorf

Seit Sommer ist im Berliner Nordwesten richtig was los: SPORT VERNETZT Berlin sorgt im Zusammenspiel mit vielen lokalen Akteuren im Stadtteil Reinickendorf für Bewegung. Am Montag wurde das gefeiert.

Die Auguste-Viktoria-Allee im Nordwesten Berlins ist für Hauptstadt-Verhältnisse eine eher schmale Straße, weil lediglich einspurig in jede Fahrtrichtung. Sie entspricht also nicht wirklich der Vorstellung einer Allee – und dennoch ist sie das bewegte Zentrum dieses Gebiets in der Nähe des ehemaligen Flughafens Tegel. An ihr entlang finden sich zahlreiche Sozial- und Bildungseinrichtungen genau wie Grün- und Spielflächen. Das Gebiet wird aufgrund der Schönheit der Abkürzung oft nur „AVA“ genannt und ist einer von 16 Sozialräumen, in denen SPORT VERNETZT Berlin dank der Unterstützung von gleich drei Senatsverwaltungen aktiv ist. Und es ist der Kiez von Koordinator Manuel Lemke.

Der Basketball-Coach hat die Koordination der Bewegungsangebote für ALBA BERLIN übernommen. Er selbst wohnt in Berlin-Mitte und musste den Kiez am Anfang seiner Arbeit erst einmal selbst kennenlernen. Lemke nahm Kontakt mit Schulen und Kitas auf und an der Kiezrunde teil, sprach mit dem Quartiersmanagement und den Sportvereinen vor Ort. Er kam nicht mit einer fertigen Lösung in die AVA, sondern wollte etwas etablieren, das in den Kiez passt. Gemeinsam mit den Akteuren und Schulen vor Ort. Natürlich griff er dabei auf das eine oder andere bewährte Beispiel aus der SPORT-VERNETZT-Praxis zurück – alles mit dem Ziel, Kinder in Bewegung zu bringen und Sportbiografien für alle zu ermöglichen. Auch in einem Kiez, in dem über die Hälfte der Kinder unter der Armutsgrenze aufwachsen.

Vergangenen Montag hatte Manuel Lemke gemeinsam mit seiner AVA-Homebase, der Mark-Twain-Schule, zu „Bewegung und Begegnung“ eingeladen. In der Aula der gebundenen Ganztags-Grundschule empfingen Schulleiter André Seidel und Konrektorin Svenja Kraus die Gäste. Vom Bezirksstadtrat für Schule und Sport Harald Muschner über eine Vertreterin der Nachbar-Kita „Sonnenkinder“, zwei Abgesandten aus dem Bezirksamt, einer Schulsozialarbeiterin der nahegelegenen Oberschule, einer Vertreterin vom Großsportverein der Gegend, dem TSV Wittenau, einem Abgesandten vom Projekt „SPORTBUNT – Vereine Leben Vielfalt“ des Landessportbunds Berlin und interessierten ALBA-Studis bis hin zu Dirk König von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport waren einige Akteur:innen gekommen. Alle hatten spannende persönliche sportliche Verbindungen, und alle wollen dabei helfen, den Kindern der Schule, aber auch im gesamten Quartier mehr Bewegung zu ermöglichen.

Konrektorin Kraus, die sich der Partnerschaft von Schulseite aus angenommen hat, ist jedenfalls großer Fan von SPORT VERNETZT: „Wir können als Schulgemeinschaft wachsen“, sagte sie und betonte die „besondere Chancen“ dieser Kooperation.

Ähnlich sah es Maria Simone von der Kita Sonnenkinder. Sie berichtete von ganz vielen praktischen Vorteilen, die dadurch entstehen, dass einige Kinder derzeit einmal in der Woche die Möglichkeit haben, sich in der Schulturnhalle zu bewegen: „Sie lernen die Schule kennen, einige Kinder, die Lehrkräfte und ihre Regeln, werden selbständiger, und wir hatten dadurch sogar einige Erfolge in der Sprachförderung.“

Neben dem Kita-Angebot laufen derzeit in der AVA zwei Schul-AGs, das Projekt „Bewegte Pause & Bewegter Unterricht“, und in der Max-Beckmann-Oberschule startete zuletzt außerdem die „Offene Turnhalle“ in der Hofpause. Das soll jedoch längst nicht alles sein.

Die Einbeziehung von mehr Kitas und Schulen ist der Plan. Irgendwann sollen alle Lehrkräfte und Schüler:innen, alle Erziehenden und Kitakinder im Gebiet die Chance haben, sich ausreichend am Tag zu bewegen.

Weitere News

Zu allen Beiträgen