Vereinsheim Sportliche Praxis

Eine Schul-AG starten: Tipps für die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen

Verlässlich mit Bildungseinrichtungen zusammenarbeiten: Das ist eine Zukunftsperspektive für Vereine. Damit die Zusammenarbeit für beide Seiten gut funktioniert, braucht es einen guten Plan und klare Absprachen. Das sind unsere Erfahrungswerte.

Eine Schul-AG starten

Tipps für die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen

Ziele

Verein und Schule wirken zusammen

  • Verein trifft Grundschule

    Kinder sind die meiste Zeit ihres Tages an einem Bildungsort. Deshalb werden wir als Verein ein Teil davon. Die AG ist ein guter Start, um Vereinssport und Schulsport zu verbinden.
  • Professionalisierung von Coaches

    Schulen beteiligen sich über Honorarmittel an der Finanzierung von Coaches – und können so eine Professionalisierung der Arbeit ermöglichen.
  • Für die eigene Sportart begeistern

    Die AG ist ein niedrigschwelliges Angebot für alle – und damit eine gute Möglichkeit, vielen Kindern die eigene Sportart zu zeigen.
  • Sport als Teil des Schulalltags

    Durch die Arbeit an der Schule ergeben sich oft Möglichkeiten, in den Schulalltag hineinzuwirken. Also als Coach im Unterricht zu unterstützen, Bewegungsangebote in den Pausen durchzuführen oder die Sporthalle für Kinder im Quartier zu öffnen.
Wichtig: Personal richtig planen und Perspektiven der Zusammenarbeit aufzeigen

Unsere Coaches werden ein Teil des Schullebens. Das kostet Zeit – auch über die reinen Praxisstunden hinaus. Eine gute Ausgangslage ist, wenn sich ein Coach mit 20 Stunden pro Woche auf eine Bildungseinrichtung konzentrieren kann. Das umfasst AGs für alle Klassenstufen und Unterstützung im Sportunterricht, sowie Zeit für Vor- und Nachbereitung, Kommunikation und Abstimmung, Elterngespräche und das Begleiten von Turnieren und Festen.


Tipps zur Umsetzung

So laufen Vorbereitung und Aufbau einer Kooperation

1
Schulkooperation starten
  • Wir gehen auf die Schulleitungen in den Quartieren zu, in denen wir aktiv sind. Die Frage ist: Gibt es Interesse an einem Sportangebot als Bestandteil des Nachmittags?
  • Grundlage für die Zusammenarbeit ist ein Kooperationsvertrag, in dem Art und Umfang unsere Leistung sowie die Honorierung klar geregelt sind.
2
Angebot planen
  • Die Angebotszeiten müssen in die Stundentafel der Schule passen, das wird zuerst abgestimmt. Auch der Übergang zum Hort muss geklärt werden – werden Kinder gebracht und abgeholt oder kümmert sich darum der Coach?
  • Wir starten mit wöchentlichen AGs für die unteren Jahrgänge. Also: Ballspielgruppen und Ballgewöhnung für Klassen 1 und 2 (60-75 Minuten), Basketball ab Klasse 3 (90 Minuten). Von da aus „wachsen“ die AGs in die höheren Altersstufen, bis es für die Klassen 1 und 2, 3 und 4 sowie 5 und 6 mindestens ein Angebot pro Woche gibt.

„Das Wichtigste ist mir eigentlich, jedem der mit so einem Angebot anfängt zu sagen: Es wird gut werden. Alle freuen sich, dass es so ein Angebot gibt. Also am besten einfach mal losstarten.“

Constantin Kern, ALBA BERLIN
3
Spielgruppen aufbauen
  • Das Ziel ist, dass möglichst schnell pro Altersstufe 8-10 Kinder mitmachen (so dass zum Beispiel 4-gegen-4 Mini-Spielformen möglich sind). Nach einem Jahr sind idealerweise 15-20 Kinder in jeder AG. Einige Ideen, um Kinder und Eltern zu aktivieren:
  • Hortleitung informieren: Altersstufen und Angebotszeiten weitergeben, so dass die Erzieherinnen Kinder gezielt ansprechen können. Ein Elternbrief (Beispiel siehe unten) hilft dabei.
  • Besuch in der Sportstunde: Der Coach besucht alle Klassen im Sportunterricht und gestaltet eine Stunde mit. Anschließend bekommen die Kinder eine Einladung zum Schnuppern in der AG (Beispiel siehe unten).
  • AG bei Schul- oder Sportfesten vorstellen.
4
Inhaltliche Themen festlegen
  • Spiel und Spaß stehen im Vordergrund: Viel Bewegung, einfache Spielformen, viele Variationen
  • Die Jahrespläne in der ALBAthek sind eine gute Grundlage für mögliche Spielformen.
Wichtig: Regelmäßiger Austausch und gute Absprachen
  • Der Coach ist ein Teil des Personals – er sollte dem pädagogischen Team bekannt sein und bei Fachkonferenzen und Teamtagen berücksichtigt werden.
  • Austauschtermine mit Sportfachschaftsleitung, Hort und Schulleitung mindestens halbjährlich.
  • Schule und Hort unterstützen, zum Beispiel bei der Kommunikation. Sie sind mit in der Verantwortung, dass die AG läuft. Wenn Turniere am Vormittag stattfinden, müssen Kinder vom Unterricht befreit werden.
  • Der Coach hat ein Mitspracherecht dabei, welche Kinder in der AG teilnehmen. Reinschnuppern ist ok, aber es sollte eine feste Gruppe entstehen.
5
Nächste Schritte
  • Testspiele: Wenn eine AG-Gruppe sich gefunden hat, können die Kinder für ein Testspiel eine andere Schule besuchen. Das fördert den Austausch und macht Spaß.
  • Schulligen: Eine organisiertere Form des Austausches, die wir in Berlin etabliert haben. Hier spielen Schulteams regelmäßig Turniere während der Schulzeit.
  • Schulvereinsteam: Schulkinder treten in den Verein ein, der bietet zweimal pro Woche Training an der Schule an. Das Team spielt in der regulären Verbandsliga.

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